Geschichte
Horn wurde zuerst 1185 als „Horne“, 1228 als „Horn“ und 1229, als die Siedlungen um die Kirche herum immer größer wurden, als „Horn“ erwähnt. Zur Gemeinde Horn gehörten Achterdiek, Lehe, Lehesterdeich, Sebaldsbrück, Vahr und Oberblockland. Horn wurde 1921 ohne Lehe, Lehesterdeich und Oberblockland der Stadt angeschlossen. Vor der Jahrhundertwende wohnten hier meistens Bauern und Handwerker.
Jan-Reiners-Wanderweg
Nach der Landgemeindeordnung von 1923 bestand nur noch die Gemeinde Lehester Deich, während Horn mit Sebaldsbrück Stadtgebiet wurde. Nach 1945 wurde die Gemeinde Lehester Deich aufgelöst und in die Stadt eingegliedert. 1951 wurden Horn und ein Teilgebiet von Lehester Deich zum Stadtteil Horn-Lehe.
Die landwirtschaftlichen Betriebe wurden durch Großbauvorhaben und den Bau der Universität immer mehr zurückgedrängt. Ein Teil des Hollerlandes, mit den breiten Wiesen und Fleeten und dem Jan-Reiners-Wanderweg, auf dem früher einmal eine Kleinbahn nach Tarmstedt fuhr, gibt es noch heute. Links vom Jan-Reiners-Weg liegt das Horner Bad, das am 2.7.1933, mit einer 100 m langen Bahn, eröffnet wurde.
Kirche „Zum Heiligen Kreuz“
Im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, wurde es bis 1960 wieder hergestellt und seit 1974 beheizt. Die Kirche „Zum Heiligen Kreuz“, zuerst erwähnt 1187, wurde mit allen Rechten von Erzbischof Hartwig I. dem Anschariikapitel 1187 übertragen. 1229 gab es Streitereien um den Kirchenzins und das Archidiakonatsrecht. Nach der Reformation war der Rat von Bremen Kirchenpatron. 1547, während des Schmalkaldischen Krieges, wurde die Kirche durch die Truppen des Kaiserlichen Heeres verwüstet, und erst nach 100 Jahren, zwischen 1647 und 1667, wiederhergestellt. 1823 wurde dann die mittlerweile 700 Jahre alte Kirche abgerissen und eine neue Saalkirche erbaut, welche am Palmsonntag 1824 eingeweiht wurde. Die weitere Umgestaltung erfolgte 1894.
800 Jahre alte Linde
Vor der Kirche befand sich früher die Gerichtsstätte des Kirchspiels unter der mächtigen, 800 Jahre alten Linde. Sie ist wohl kurz nach dem Bau der ersten Kapelle als Sprößling gepflanzt worden, etwa 1106. Im Jahr 1380 wird sie zuerst urkundlich erwähnt und ist wahrscheinlich der älteste Baum Norddeutschlands. Zum Kirchspiel Horn gehörten bis zur Eingemeindung die Bauernschaften Horn mit Lehe, Kuhsiel, z. T. Hollerland, Schorf, Wetterung und außerdem Vahr, Kämena bis 1920 und Sebaldsbrück bis 1948. Für die Katholische Kirche in Horn, St. Georg, wurde am 18.7.1959 der Grundstein gelegt. Bereits am 27.4.1958 konnte der erste Gottesdienst gefeiert werden. 1959 erhielt die Kirche eine Orgel, 1965 wurde der Turm errichtet, in dem 3 Glocken hängen, die von Gemeindemitgliedern gestiftet wurden. Nach der Bebauung des Leher Feldes, 1960, wurde zunächst, am 28.6.1964, in der Werner-von-Siemens-Straße eine hölzerne Zeltkirche eingeweiht. Pfingsten 1968 wurde das neue Gotteshaus der Andreas-Kirche eingeweiht.
Die Gemeinde erstreckte sich weiträumig von Sebaldsbrück über Vahr, Horn-Lehe und Schorf nach dem Lehester Deich bis einschl. Oberblockland. In Horn besteht seit dem 5.10.1926 der Bürgerverein Horn-Lehe, mit einer kleinen Unterbrechung von 1938 bis zur Neugründung 1954.
Das Hollerland
1106 erschienen die 6 Männer Arnoldus, Hiko, Referic, Helikinus, Fordolt und der Priester Heynricus aus Holland und boten dem Erzbischof Friedrich ihre Erfahrung und ihre Arbeit an. Sie wollten das Gebiet von Wasserhorst bis Osterholz, das eine riesige Sumpffläche war, von zahlreichen Weser- und Wümmearmen durchflossen, unerschlossen und unbewohnt und bei jeder höheren Flut überschwemmt, urbar machen. Bereits 1188 wird es in einer Urkunde als „Hollandria“ erwähnt, 1374 als „uppe de Hollerlande“. Das Land wurde nach Hollerrecht in Kultur genommen, die Holländer brachten ihre Kenntnisse des Deichbaues und der Entwässerung mit. Nach der ersten Besiedelung des Hollerlandes wurde zunächst um 1300 der Lehesterdeich und der Achterdiek aufgeworfen, später kam der Hollerdeich hinzu, der das Land gegen die Überschwemmungen durch die Wümme schützen sollte.
Die Gohgräfen des Hollerlandes kamen von einem Rittergeschlecht, das auf Gut Hodenberg ansässig war. Von 1810 bis 1813 gehörte es zu Maine Oberneuland, seit 1879 zur Verfassung des Landkreises Bremen. Das Hollerland umfaßt den östlichen Teil des Landes Bremen, die Ortschaften Oberneuland, Rockwinkel, Gutsdorf Hodenberg, Osterholz, Ellen, Tenever, Horn, Kuhsiel, Lehe, Vahr und Achterdiek.
Quelle: Herausgeber: Verein Freizeit 2000 e.V. Bremen “Bremer Strassenlexikon“ Band 4 – Schwachhausen, Horn >Text: Monika Porsch Verlag: Schmetterling